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Inklusion
Unternehmen beschäftigen zu wenige Schwerbehinderte

Stuttgart. Unternehmen im Südwesten sollen mehr Menschen mit Behinderung beschäftigen. Das fordert die Sprecherin des Sozialverbands VdK Baden-Württemberg, Britta Bühler.
Vor rund zehn Jahren hat Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Seither sei schon einiges erreicht worden, aber es reiche immer noch nicht, so Bühler. Anlässlich des Jubiläums des Übereinkommens ziehen Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) und der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel Bilanz. Dusel kritisiert, dass Arbeitgeber zu wenige Schwerbehinderte beschäftigen. Unternehmen könnten sich von der Beschäftigungspflicht nicht freikaufen. Auch der Sozialminister sieht Nachholbedarf: Er bemängelte die niedrige Beschäftigungsquote von Schwerbehinderten in der Landesverwaltung. Das sei „kein Ruhmesblatt“.
Laut der Sprecherin des Sozialverbandes, Bühler kämen private Unternehmen im Land ihrer Pflicht zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen nicht ausreichend nach. Sie beruft sich auf Zahlen des Kommunalverbands für Jugend und Soziales, wonach 2016 lediglich vier Prozent der Arbeitnehmer in privaten Unternehmen schwerbehindert waren. Im öffentlichen Dienst seien es 5,4 Prozent gewesen. Dieser Wert liege allerdings unter dem Bundesdurchschnitt und sinke.
In Deutschland sind Betriebe mit 20 oder mehr Beschäftigten dazu verpflichtet, fünf Prozent der Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung bereitzustellen. Tun sie dies nicht, müssen sie eine Abgabe zahlen. Bühler forderte für Unternehmen, die keine oder fast keine Schwerbehinderten beschäftigen, die Abgabe von derzeit 320 Euro auf 750 Euro je nicht beschäftigtem Schwerbehinderten und Monat zu erhöhen.

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